Tierethik & Veganismus
Gängige Argumente und ihre ethische Entkräftung.
Logische Entkräftung:
Intelligenz ist kein moralisch relevantes Kriterium, um über das Recht auf Leben, körperliche Unversehrtheit und Freiheit zu entscheiden. Wäre Intelligenz das Kriterium, müssten wir konsequenterweise auch Menschen mit geringerer Intelligenz (z.B. Kleinkinder, Menschen mit kognitiven Behinderungen) instrumentalisieren dürfen oder ihnen weniger Rechte zugestehen. Das entscheidende Kriterium für moralische Berücksichtigung ist die Fähigkeit zu empfinden, insbesondere Leid und Freude. Tiere, insbesondere Wirbeltiere, sind nachweislich empfindungsfähige Wesen.
Schlüsselkonzepte:
Logische Entkräftung:
1. Tiere in der Natur handeln oft aus Notwendigkeit und Instinkt, um zu überleben. Menschen in Industriegesellschaften haben hingegen eine Wahl und sind nicht auf Tierprodukte angewiesen. 2. Wir leiten unsere Moralvorstellungen nicht vom Verhalten von Tieren in der Natur ab. Löwen töten beispielsweise auch den Nachwuchs von Rivalen – das würden wir niemals als Rechtfertigung für ähnliches menschliches Verhalten heranziehen. 3. Der Mensch ist von Natur aus kein reiner Fleischfresser, sondern ein Allesfresser mit der Fähigkeit, sich rein pflanzlich gesund zu ernähren.
Schlüsselkonzepte:
Logische Entkräftung:
Tradition allein macht eine Handlung nicht moralisch richtig oder falsch. Viele Praktiken, die einst Tradition waren (z.B. Sklaverei, Frauenunterdrückung), werden heute als moralisch verwerflich angesehen und wurden abgeschafft. Moral entwickelt sich weiter. Wir sollten unsere Handlungen an ethischen Prinzipien wie Gerechtigkeit und Mitgefühl ausrichten, nicht an überholten Gewohnheiten, besonders wenn diese Leid verursachen.
Schlüsselkonzepte:
Logische Entkräftung:
Pflanzen besitzen kein zentrales Nervensystem, keine Neuronen und kein Gehirn, welche die neurobiologische Grundlage für Bewusstsein und Schmerzempfinden bei Tieren darstellen. Sie reagieren auf Umweltreize, aber dies ist nicht mit der Fähigkeit zu subjektivem Erleben oder Leiden gleichzusetzen. Selbst wenn man Pflanzen eine Form von Empfindungsfähigkeit zugestehen würde (wofür es keine wissenschaftlichen Belege gibt), würde eine vegane Ernährung immer noch weniger 'Pflanzenleid' verursachen, da für die Produktion von Tierprodukten ein Vielfaches an Pflanzen als Futtermittel angebaut und verfüttert wird.
Schlüsselkonzepte:
Logische Entkräftung:
Eine globale Umstellung auf eine vegane Lebensweise wäre ein schrittweiser Prozess. Mit sinkender Nachfrage würden Landwirte weniger Tiere züchten. Es gäbe keine plötzliche 'Freisetzung' von Milliarden von Tieren. Die Tierpopulationen würden graduell abnehmen. Übrig gebliebene Tiere könnten auf Lebenshöfen versorgt werden.
Schlüsselkonzepte:
Logische Entkräftung:
Obwohl Bio-Haltung oft bessere Bedingungen bietet, ändert sie nichts an der fundamentalen ethischen Problematik: Die Tiere werden immer noch als Ressourcen betrachtet und weit vor ihrer natürlichen Lebenserwartung getötet. Das Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit wird ihnen verwehrt, nur weil sie einer anderen Spezies angehören. Dies ist Speziesismus.
Schlüsselkonzepte:
Logische Entkräftung:
Die 'Nahrungskette' ist ein ökologisches Konzept, keine moralische Rangordnung. Die Fähigkeit, andere zu dominieren, impliziert nicht das moralische Recht dazu. Moralische Entscheidungen sollten auf Gerechtigkeit und Mitgefühl basieren, nicht auf Macht oder einer selbstzugeschriebenen Überlegenheit.
Schlüsselkonzepte: